12A nahm Zuschauer auf tolle Busfahrt mit
(Sni) Wochenlang hatte die Klasse BFS 12A das Stück entwickelt, geprobt, geübt, gespielt und fotografiert. Ein Musical sollte es werden, frei nach dem Stück "Linie 1" des Berliner GRIPS-Theaters und den Filmen "Fack ju Goethe". Alle sollten sich einbringen können nach ihren Interessen und Fähigkeiten. Die Welt der Schüler sollte es wiederspiegeln. Lustig sollte es sein. Bezüge zu unserer Schule und der Buslinie SB 20 sollten klar erkennbar sein.
Und plötzlich stellte die Klasse alles in Frage, wollte das Erarbeitete nicht mehr zeigen, fand, dass zu wenig geübt worden sei, zu wenig wirklich Vorzeigenswertes vorhanden wäre. Zweifel und Angst machten sich breit. Frau Ader stellte ein Ultimatum. Und siehe da: Die Klasse wollte wieder. Selbstbewusstsein und Spielfreude ersetzten noch die letzten Zweifel. Sie durften in einigen weiteren Fachstunden spielen, bekamen positive Rückmeldungen. Sie merkten, es war zu schaffen. Zwei Schülerinnen, die an einem ähnlichen Projekt im Vorjahr beteiligt waren, bestätigten: Kreative Prozesse laufen so ab, Unstrukturiertes erhält Form, Nervosität gehört dazu.
Und am Mittwochabend, 16.03.2016 war es dann soweit: die Premiere des Musicals "Busfahren mit der 12A". Mit unbändiger Spiel- und Sangesfreude zeigte die Klasse die Erlebnisse von Anna, die mit der Linie SB 20 zum Recklinghäuser Busbahnhof fährt, da dort der Treffpunkt für den Klassenausflug ihrer Klasse ist. Im Bus begegnet sie ihrer Freundin, die sich dort mit ihrem Freund verabredet hat, einem älteren Pärchen, das fassungslos beobachtet, wie sich die Jugend von heute verhält, und einem Klassenkameraden, dem das Portmonnee gestohlen wird. Hinzu steigen zwei Obdachlose, die nicht nur ständig gut drauf sind und mit Gesang und rhythmischen Bewegungen die Getränkedosen öffneten. Bei Lisas Freund, der ebenfalls zusteigt, stellt sich heraus, dass aus einem Ferienflirt eine Schwangerschaft wurde, allerdings nicht mit Lisa. Völlig außer sich trennt sich Lisa, aber nicht ohne den zuvor als Geschenk erhaltenen Ring zu behalten; schließlich kann man den noch auf Ebay zu Geld machen.
Am Busbahnhof entspinnt sich eine köstliche Szene zwischen dem älteren Ehepaar und dem Kioskbesitzer.
Bei der Lehrerin, die die Klasse begleitet, wird schnell deutlich, dass sie diese wenig im Griff hat. Die von ihr konfiszierte Tasche einer Schülerin mit einem gedrehten Joint verhilft ihr dann zusammen mit dem Busfahrer zur verdienten Entspannung. Überhaupt der Busfahrer: mit Vollbart und Sonnenbrille ausgestattet lässt dieser am Mini-Lenkrad kein Schlagloch und keine noch so enge Kurve aus - die lautstark angekündigt werden - und bringt damit die Passagiere kräftig in Schwung. Die letzte 180-Grad-Wende an der Vestlandhalle beendet schließlich die turbulente Fahrt.
Gesprenkelt werden die Spielszenen mit vielen Gesangseinlagen, die von der Klassenband begleitet werden. Auch Frau Ader greift hier kräftig in die Tasten. Kurze Bewegungseinlagen runden das Gesamtwerk gelungen ab. Die Arbeit aller Beteiligten wird mit viel Applaus des begeisterten Publikums honoriert.
Und was lehrt uns das? Nicht aufgeben, sondern durchhalten. Sich nicht entmutigen lassen, sondern auf die eigenen Kräfte vertrauen. Gemeinsam ein Projekt anpacken und zu Ende bringen. Danke, 12 A, für einen gelungenen Abend, und danke, Frau Ader, für die viele Arbeit. Es hat sich gelohnt!
