Stell dir vor es ist KiTa – und keiner geht hin!

(Do) Schon seit Jahren schlagen Gewerkschaften und Fachverbände Alarm: Den sozialpädagogischen Einrichtungen geht das Personal aus.

Diese Entwicklung war für die verschiedenen Klassen des Fachschulwesens vor zwei Monaten Anlass genug, sich mit der Thematik intensiv auseinandersetzen. Schließlich ist der Fachkräftemangel auch in den eigenen Einrichtungen zu spüren, wenn Stellen unbesetzt bleiben oder Krankentage ein Loch in den Versorgungsplan reißen.

Aus diesem Grund beschäftigen sich die angehenden pädagogischen Fachkräfte des AH-BK derzeit im Politikunterricht intensiv mit dem Thema und Möglichkeiten, wie man die Politik zum Umdenken antreiben kann. Aufklären über Klischees zum Berufsbild, Transparenz schaffen über unzumutbare Arbeitsbelastungen und Beschwerden über eine als unangemessen empfundene Bezahlung: Die Herangehensweisen der Klassen sind dabei so vielfältig wie der Themenkomplex selbst. Dabei steht die Forderung im Mittelpunkt, dass ErzieherInnen auch in der Gesellschaft die Anerkennung finden, die sie bisher in dieser Ausgestaltung vermissen. In der Praxis geht die Arbeit von pädagogischem Personal über die reine Betreuung weit hinaus und umfasst anspruchsvolle Tätigkeiten der Bildung und Förderung eines jeden einzelnen Kindes – ein Bild, das in der Gesellschaft so noch nicht angekommen zu sein scheint.

Um dabei weitere Impulse aus der Praxis zu sammeln, konnte der parteiunabhängige Verband für Kitafachkräfte NRW e.V. , der zuletzt durch die Aktion #kitasamlimit, in den sozialen Medien auf sich und die Lage aufmerksam gemacht hatte, als Partner gewonnen werden. In Form von Vorstandsmitglied Alina Wagner, die hauptberuflich eine KiTa in Herten leitet, fand dabei am 25.03. im Rahmen des Politikunterrichts im Klassenraum der PU ein Treffen statt, dass zwischen Informations-, Diskussions- und Vernetzungsplattform zu verorten ist. Neben der Vorstellung des Verbands war es Frau Wagner dabei ein Anliegen, immer wieder auf die Rechte der angehenden Fachkräfte zu verweisen. Denn bestehende Personalschlüssel oder konkrete Gesetzeslagen waren zuvor nur den wenigsten im Detail bekannt.

In der abschließenden Diskussions- und Fragerunde verwies Frau Wagner stets darauf, dass gute KiTas und die optimale Entwicklung der Kinder auch immer das Ergebnis des Engagements jedes Einzelnen sind. Denn eins ist klar: Ohne Aufbegehren gegen aktuelle Zustände wird sich die Situation in den KiTas in absehbarer Zeit wohl schwerlich ändern.