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Klaus Hurrelmann zu Gast in Greven – und der EW LK war dabei

Klaus Hurrelmann zu Gast in Greven – und der EW LK war dabei

(We) Am Donnerstagabend stellte Professor Dr. Klaus Hurrelmann, einer der bekanntesten Erziehungs- und Sozialwissenschaftler Deutschlands, der vielen Schülerinnen und Schülern besonders durch seine Forschungen zur Lebensphase Jugend bekannt ist, die wesentlichen Ergebnisse der SHELL-Jugendstudie 2019 im Grevener Ballenwerk vor. Zu diesem Anlass waren viele Schülerinnen und Schüler des BG13 mitsamt ihrer Klassenlehrerin Frau Wendt und Frau Denniger angereist.

In knapp 90 Minuten Vortrag und anschließender Diskussion veranschaulichte Hurrelmann die aktuellsten Ergebnisse der Jugendstudie, welche alle vier Jahre durchgeführt wird. Orientiert an den von ihm bestimmten Entwicklungsaufgaben der Lebensphase Jugend stellte er dar, was Jugendliche heute bewegt.
So fänden Jugendliche gute Bedingungen in Ausbildung und Beruf vor, würden dennoch einem hohen Druck ausgesetzt sein, einen guten Abschluss zu machen, welcher vor allem von ihren Eltern ausginge. So behauptete Hurrelmann u.a., dass das Abitur „Standard“ werde und der Rechtfertigungsdruck derer steigen würde, die kein (Fach-)Abitur erlangten. Zugleich seien die Ansprüche der Jugendlichen an einen zukünftigen Beruf gestiegen: Er solle Erfüllung bringen und Sicherheit bieten. Die Passung von Beruf und persönlichen Werten sei dabei wichtiger als der Verdienst.

Hinsichtlich des familiären Zusammenlebens zeige sich ein eindeutiger Wandel hin zu Ein-Eltern- und rekombinierten Familien. Obgleich die Trennungsrate der Eltern steige, geben viele Jugendliche an, ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern zu haben; Väter und Mütter gelten als Vorbilder und wichtigste Berater. Nur knapp 15 % lebten in Spannung mit ihren Eltern.

Im Vergleich zu vorherigen Generationen werde die Generation Z – Hurrelmann bezeichnete sie als „Generation Greta“ – von Babybeinen an digital groß. Hurrelmann ging sogar soweit zu behaupten, dass sämtliche Aktivitäten des Lebens der Jugendlichen digital seien und die digital natives ihr Smartphone als Körperbestandteil wahrnehmen. Demnach kritisierte er generelle Handyverbote an Schulen als missverständlich, da den Jugendlichen damit ein Teil ihrer Person abgesprochen werde. Schule solle vielmehr ein Raum sein, in dem das ganze Leben stattfinde und dazu gehörten nun mal auch digitale Medien. Zugleich sprach er sich für ein Unterrichtsfach aus, in dem die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Medien gefördert werden müsse.

Unter Bezugnahme auf die Entwicklungsaufgabe Partizipation sprach Hurrelmann davon, dass der Großteil der befragten Jugendlichen eine klare Wertorientierung aufweise: So seien ihnen gute Umgangsformen, aber auch Harmonie und Gerechtigkeit wichtig. Während die religiöse Orientierung der Jugendlichen an Bedeutung verliere, nehmen der Aspekt des Umweltschutzes bzw. Klimathemen einen immer größeren Stellenwert ein. Vor allem mit Blick auf das Thema Umwelt seien Mädchen genauso politisch interessiert wie Jungen. So seien 40 % der Jugendlichen politisch interessiert und setzen sich dafür ein, während weitere 40% eher freizeitorientiert seien und 20% das Gefühl hätten, wirtschaftlich „nicht gut da zu stehen“. Dies betreffe vor allem junge Männer ohne Bildungsabschlüsse, deren Ruf nach autoritärer Ordnung, so Hurrelmann, vor allem bei Parteien wie der AFD Gehör fände.

Insgesamt betonte Hurrelmann an diesem Abend, dass die aktuellen Ergebnisse bzw. Aussagen der Jugendlichen auf vier Variablen zurückzuführen seien: Das Elternhaus, der Bildungsgrad, Migrationshintergrund und Geschlechtszugehörigkeit.

Die Klasse war sich am Ende in ihrer Rückmeldung einig: Die weite Anreise für den Vortrag hatte sich gelohnt, obwohl ihnen viele der Ergebnisse bereits aus dem Unterricht bekannt waren. Einige ließen es sich auch nicht nehmen, ein Selfie mit Klaus Hurrelmann zu machen. Man trifft ja nicht alle Tage den Vertreter eines Abiturthemas, der noch lebt…

 


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