Schiller mit Selfie-Stick
(Ost) Aus gegebenem Anlass startete der Deutschunterricht am Donnerstag für die Schülerinnen und Schüler der FOS13 ausnahmsweise nicht im vertrauten Klassenzimmer sondern im Foyer des Wolfgang Borchert Theaters in Münster. Dort wurde zunächst durch einen Vortrag einer Mitarbeiterin des Hauses in das Stück „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller, den historischen Kontext und die Inszenierung eingeführt, bevor sich dann die Türen zum Theatersaal öffneten.
Fotos © Kyoung Jae Cho
Auf der Bühne bot sich den Zuschauern ein moderne Umsetzung des Dramenklassikers. Die Regisseurin Tanja Weidner bewies durch die Einbeziehung moderner Medien wie Handys, Selfie-Stick, Tablets oder Video-Projektionen, dass der Stoff des Stückes – die Wechselwirkung zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Normen – auch auf aktuelle Themen bezogen werden kann.
Die verbotene Liebesbeziehung zwischen der bürgerlichen Luise und dem adeligen Ferdinand wurde dabei schauspielerisch sehr intensiv durch Alice Zikeli und Luan Gummich umgesetzt. Doch auch die weiteren Darsteller hauchten ihren Figuren Leben ein, sodass sich das Stück in seiner kraftvollen Dynamik auf der Bühne entfalten konnte.
Da sich die Schülerinnen und Schüler bereits seit Beginn des Schuljahres mit dem Drama Schillers im Unterricht auseinandersetzen, waren sie besonders interessiert, wie nah sich die Inszenierung am über 200 Jahre alten Originaltext orientiert. Durch den Besuch der Aufführung ergaben sich einige Fragen zur inhaltlichen Deutung, die nun im weiteren Unterricht bearbeitet werden können.