Die Klima-Bewegung wächst
Zwischenkundgebung auf dem Altstadtmarkt: Die Menge forderte autofreie Städte und eine Steuer auf Kerosin. FOTO: KRISTINA SCHRÖDER
RECKLINGHAUSEN. „Fridays for Future“ bringt mindestens 1500 Menschen auf die Straße.
[...] Von Alexander Spieß
Wer gedacht hatte, dass die „Fridays for Future“-Bewegung in Recklinghausen im Laufe der Zeit dahinschmelzen würde wie ein Gletscher in den Alpen, der sah sich gestern eines Besseren belehrt.
Weit mehr als 1000 Teilnehmer zogen am Mittag vom Europaplatz aus durch die Altstadt. Mehr als beim ersten Klimastreik im März. Die Polizei sprach von rund 1500 Teilnehmern, die Veranstalter von etwa 2000. „Wir wollten zeigen, dass das hier keine Eintagsfliege ist“, sagte Peter Gerwinat von der Recklinghäuser „Parents for Future“-Gruppe. „Die Kinder meinen das wirklich ernst.“
Auch Marc und Aden von der Maristenschule hatten sich dem Tross angeschlossen. Dafür nahmen die beiden 15-Jährigen die zwei Fehlstunden in Kauf, die ihnen nun blühen. Marc sorgt sich um ganz andere Dinge als den Eintrag ins Klassenbuch. Die Brandrodungen im brasilianischen Regenwald treiben den Jugendlichen mit den kurzen blonden Haaren um. Und nicht nur ihn.
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Auf dem Kirchplatz hatten 16 Kitas und weitere Einrichtungen das Thema Klimaschutz unter dem Titel „Weltgesicht 2019“ kindgerecht aufbereitet. Auf Zetteln hatten die angehenden Erzieherinnen des Alexandrine-Hegemann-Berufskollegs Zitate von Kindern gesammelt. Darunter auch dieses: „Ich bin noch nie in den Urlaub geflogen und es geht mir gut.“
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